“Man wird hier her pilgern!”

Staatssekretär Jörg Bickenbach zeigt sich gestern bei einer
Besichtigung des Stadttores in Unterbilk von der
Architektur stark beeindruckt.

“Das Gebäude ist wirklich fantastisch. Ich bin
ganz sicher, daß das Stadttor das neue Düsseldorfer
Wahrzeichen wird”, zeigte sich Jörg Bickenbach,
Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, nach einem
Rundgang in dem Bürohaus tief beeindruckt. Rund eine
Stunde lang wurde der ehemalige Düsseldorfer
Stadtdirektor von Peter-Michael Engel, dem
Geschäftsführer der Engel-Unternehmensgruppe (die den
Bau koordinierte), durch das Gebäude geführt.

Eigentlich sollte Bauminister Michael Vesper die
spektakuläre Architektur ebenfalls in Augenschein
nehmen, er sagte aber wegen Terminschwierigkeiten ab. So
mußte Engel mit dem Lob Bickenbachs Vorlieb nehmen, das
dann aber auch entsprechend üppig ausfiel: “Die
Leute werden regelrecht hier herpilgern, um sich das
Gebäude anzusehen”, war er sich sicher.

Peter-Michael Engel bestätigt: “Wir hatten schon
Architekten aus ganz Europa, China, Japan und Rußland
hier zu Gast, die sich die einzigartige Architektur
ansehen wollten. Interessant ist für die Besucher vor
allem die Konstruktion des Atriums und die
Lufttechnik.”

Eine der oberen Büroetagen ist schon halbwegs
eingerichtet worden, Teppichböden und Wandschränke
vermitteln bereits ein Gefühl davon, wie es hier einmal
aussehen wird.

Rund 60 000 Glasscheiben innerhalb und außerhalb des
Gebäudes sorgen in jeder Etage für einen Durchblick
nach allen Seiten, von innen sind Holzrahmen angebracht,
“damit es für die Büromitarbeiter, die hier einmal
sitzen werden, auch etwas gemütlich wird”,
erklärte Engel.

Wer durch das Innere des Stadttores läuft, sollte
allerdings schwindelfrei sein, denn ein Blick vom Balkon
des 15. Stock in die 56 Meter hohe Halle fordert schon
große Standfestigkeit. “Weil manche Menschen
Probleme mit Schwindel haben, werden die elf Fahrstühle
im Gebäude auch nicht verglast – denn sonst würde
es möglicherweise so manchem schlecht werden”, so
Engel.

Ende des Jahres ist das Haus endgültig bezugsfertig,
dann werden Läden und Gastronomie im unteren Teil der
Halle einziehen.

Erschienen in: WZ Donnerstag, 3. Juli 1997
Von: René Schleucher